
Die Brexit-Hängepartie kommt die deutsche Wirtschaft teuer zu stehen. Der BDI rechnet mit Einbußen von 17 Milliarden Euro in diesem Jahr. Nun wirbelt das Chaos auch noch die Zeitplanung der Unternehmen durcheinander. Notfallpläne werden zu früh gezündet.
Der EU-Austritt am Freitag ist zwar ausgefallen, aber aufgehoben ist er nicht. Die Zeche für Brexit-Pläne samt Hängepartie zahlt die Wirtschaft. Der Industrieverband BDI rechnet allein in diesem Jahr mit einem Rückschlag von mindestens einem halben Prozent bei der deutschen Wirtschaftsleistung. Das wären etwa 17 Milliarden Euro weniger Wirtschaftskraft, wie Verbandspräsident-Präsident Dieter Kempf der Funke Mediengruppe sagte.
Wohl jedes vierte Unternehmen mit Geschäftsverbindungen in das Vereinigte Königreich müsse außerdem im Falle eines harten Brexits Stellen streichen, so Kempf weiter. In der Wirtschaft mache sich eine quälende Unsicherheit breit, die die Stimmung eintrübe, Investoren vergraule sowie Wachstum und Arbeitsplätze koste.
Sorgenvoll äußerte sich auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer. Zwölf Prozent der deutschen Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen nach Großbritannien planen demnach nach dem Brexit weniger in Großbritannien zu investieren und die Investitionen dafür nach Deutschland oder in andere EU-Länder zu verlagern.