
Schon morgens um 9.30 Uhr bilden sich in Istanbul die ersten Schlangen. Noch bevor das Publikum zu den Wahlständen in unmittelbarer Nähe geht, stehen die Leute an, um subventioniertes Gemüse zu kaufen.
Für viele sind die explodierenden Lebensmittelpreise das Thema Nummer 1 vor der Kommunalwahl in der Türkei an diesem Sonntag. “Es ist so hart, unsere Familie zu ernähren”, sagt eine ältere Frau. Die Mutter von acht Kindern heißt Emine, ihren Nachnahme will sie nicht verraten. “Wir können uns kein Fleisch mehr leisten, noch nicht einmal Huhn.”
Rund 57 Millionen wahlberechtigte Türken wählen Bürgermeister und Gemeinderäte. Zugleich geht es jedoch um mehr: Die Kommunalwahl ist ein Stimmungstest für Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und seine Partei, die AKP.