
Mit den Wahlen wird die Unterstützung von Erdogan zum ersten Mal nach den Präsidentschaftswahlen im Juni 2018 auf die Probe gestellt. Im vergangenen Jahr hatte er mit dem Präsidialsystem seine Macht über die Legislative und das Justizwesen weiter ausgebaut.
Je nachdem, wem die 57 Millionen registrierten Wähler jetzt ihre Stimmen geben, könnte das drastische Auswirkungen auf die innenpolitische Agenda des Landes haben. Fällt das Ergebnis aus Erdogans Sicht schlecht aus, wäre das ein Schlag für die gesamte Regierung. Und auch die Beziehungen zu den USA würden beeinträchtigt: Im Bündnis mit Erdogans Partei AKP könnte die nationalistische MHP den Präsidenten weiter antreiben, aggressiv gegen die Kurden in Syrien vorzugehen.
Erdogan selbst bezeichnete die Wahl als existenzielle Prüfung für die Türkei.